CORONA und Zecken




Die Symptome der Lyme-Borreliose könnten mit einer CORONA-Virus-Infektion verwechselt werden, mit schwerwiegenden Folgen.


Ab Januar 2021 bestand wieder ein "lock-down": viele Geschäfte waren geschlossen, Restaurants und Beherbergungsbetriebe kämpften ums Überleben. Der Grund ist ein submikroskopisches Partikelchen, dass die ganze Welt in Atem hält und noch nicht einmal Lebenszeichen aufweist. Die Kontagiosität (Ansteckungsgefahr) ist excellent, da kann sich jedes Bakterium eine Scheibe abschneiden! Schon ein Luftzug reicht, um in die Atemwege oder auf die Schleimhaut zu gelangen.

Was aber führt zur Krankheit? Was verhindert einen Aufenthalt auf der Intensivstation? Was beeinflusst den Krankheitsverlauf? Weitere Hinweise zu Infektionen und psychischen Erkrankungen finden Sie auch hier: Infektionen und Psyche

Wenn man sich andere Infektionskrankheiten anschaut, die saisonal auftreten, ist die Beantwortung der Fragen ganz einfach! Die Versorgung mit Vitamin D ist der wohl entscheidende Unterschied, den wir gerade zwischen "Corona-KRANK" und "Corona-INFIZIERT" erleben. Viele (oder alle) Infektionskrankheiten können sehr viel besser überstanden werden, wenn der Vitamin-D-Blutspiegel im oberen Normbereich liegt (also 250 nmol/l oder 100ng/ml).

Leider lassen sich viele Kollegen, auch an universitären Einrichtungen, nicht davon überzeugen, einmal nach dem Vitamin-D-Spiegel ihrer COVID-19-Patienten zu schauen und ggf. das Sonnenvitamin zu substituieren.

Auch das Robert-Koch-Institut, das für epidemische Erkrankungen zuständig ist, antwortete auf meine Anregung, dass es dafür "nicht zuständig" sei.

Bei nationalen und internationalen (online-) Konferenzen spreche ich das Thema "Vitamin D und CORONA/Covid-19" an. Interesse = "0"!

Wenn dann im Sommer die Menschen wieder mehr in die Natur gehen, insbesondere in den eigenen Garten, sind sie der Gefahr ausgesetzt, sich mit krankheitsverursachenden Mikroben - hauptsächlich Bakterien und Viren - anzustecken.
Sie sollten sich genau beobachten und, wenn Fieber oder andere Krankheitszeichen auftreten, sofort einen Arzt aufsuchen und diesem mitteilen, dass sie möglicherweise Zecken ausgesetzt waren oder einen Zeckensich hatten.
Wenn sich im Sommer grippeähnliche Krankheiten entwickeln, sollten durch Zecken übertragene Krankheiten wie die Lyme-Borreliose als mögliche Ursache berücksichtigt werden.

In diesem Sommer stellt die Corona-/COVID-19-Pandemie jedoch eine Reihe neuer Herausforderungen für die Diagnose der Lyme-Borreliose und anderer durch Zecken übertragener Krankheiten dar.
Die Borreliose weist ähnliche Symptome wie die COVID-19-Infektion auf, darunter Fieber, Schmerzen und Schüttelfrost. Jeder, der die Lyme-Borreliose mit COVID-19 verwechselt, kann die notwendige medizinische Behandlung unwissentlich verzögern, was zu schweren, möglicherweise lebensgefährlichen Folgeschäden führen kann.


Eine Verzögerung der medizinischen Behandlung kann gefährlich sein

Wenn wir vom Frühling an vermehrt Zeit im Freien verbringen, erhöht sich das Risiko einer durch Zecken übertragenen Krankheit.
Bei maximal 50% der Borrelien-Infektionen entsteht nach einem Zeckenstich die Wanderröte „Erythema migrans“ (Wanderröte). Diese ist krankheitsbeweisend für eine Borrelien-Infektion und muss sofort antibiotisch behandelt werden.
Andere Symptome der Lyme-Borreliose, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, sind weniger ausgeprägt und können leicht mit anderen Krankheiten verwechselt werden, darunter COVID-19. Dies kann es schwieriger machen, einen Patienten ohne Wanderröte zu diagnostizieren. Insbesondere ohne einen erkannten Zeckenstich. Infolgedessen können Lyme-Borreliose-Fälle falsch diagnostiziert werden.

Bundesweit gibt es für Lyme-Borreliose keine einheitliche Meldepflicht, sodass nur ein Bruchteil den Gesundheitsämtern in den neuen Bundesländern, Bayern und Baden-Württemberg gemeldet wird.
Nur eine schnelle Diagnose der Lyme-Borreliose kann zu einer mindestens vier wöchigen Antibiotika-Therapie führen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Borrelia burgdorferi ausschaltet.

Verzögerungen bei der Behandlung der Lyme-Borreliose können jedoch zu schweren und bleibenden Symptomen alle Organsysteme führen. Eine unbehandelte Borreliose kann zu Problemen des Herzens, der peripheren Nerven und des zentralen Nervensystems führen. Es können auch schmerzhafte Muskel- und Gelenkbeschwerden auftreten, die viel schwieriger zu behandeln sind und häufig als "Rheuma" oder "Fibromyalgie" fehldiagnostiziert werden. Eine eventuell dann eingesetzte immunsuppressive Therapie mit z.B. Cortison wäre bei einer Infektionskrankheit ein Kunstfehler.


Die Lyme-Borreliose ist nicht das einzige Zeckenproblem

Die Borreliose tritt am häufigsten weltweit in den gemäßigten Breiten auf. Und es gibt verschiedene Zeckenarten, die unterschiedliche Erreger beherbegen. Zecken können eine Vielzahl von Krankheiten verbreiten, von denen viele auch grippeähnliche Symptome aufweisen, was zu Fehldiagnosen führen kann, insbesondere wenn diese Krankheiten in der Allgemeinbevölkerung nicht besonders häufig sind.

Rickettsien verursachen einen Ausschlag, der jedoch möglicherweise erst nach einem Fieber und anderen grippeähnlichen Symptomen auftritt, wodurch das gleiche Risiko besteht, mit COVID-19 verwechselt zu werden. Wie bei der Lyme-Borreliose kann eine Rickettsiose mit Antibiotika behandelt werden. Auch hier kann eine frühzeitige Behandlung schwerwiegende Folgeschäden verhindern. Daher ist eine schnelle und genaue Diagnose von entscheidender Bedeutung.


Erhöht COVID-19 die Wahrscheinlichkeit von Zeckenstichen?

Weltweite Berichte deuten darauf hin, dass die Wildtiere in diesem Frühjahr mutiger geworden sind und in Vororte und Städte einwandern, da der Straßenverkehr aufgrund von COVID-19 (Ausgangsbeschränkungen/lock-down) reduziert ist. Diese Änderungen im Verhalten von Wildtieren könnten sich auf durch Zecken übertragene Krankheiten auswirken. Aus Untersuchungen an im Straßenverkehr überfahrenen Tieren konnten so z.B. bei Eichhörnchen in 100% der untersuchten Tiere Borrelien nachgewiesen werden. Auch wurden Borrelien in Igeln, Mäusen, Ratten und Vögeln nachgewiesen, die zu einer Verbreitung der Zecken und der durch Zecken übetragenen Krankheiten beitragen.

Bis auf bestimmte Zeckenarten, die sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Wirte zubewegen, bewegen sich Zecken von selbst nicht sehr weit. Aber Tiere, die wir in unserer unmittelbaren Umgebung beobachten, können als Zecken-Vehikel die Krankheitserreger direkt vor unsere Haustür transportieren.


Gesund bleiben

Das Wissen zur Vorbeugung und Behandlung von durch Zecken übertragenen Krankheiten ist entscheidend. Wir sollten uns bei Aktivitäten im Freien bewusst sein, dass wir Zecken ausgesetzt sein könnten. Ärzte sollten die Möglichkeit einer durch Zecken übertragenen Krankheit in die Differentialdiagnostik einbeziehen, insbesondere angesichts der möglichen Überschneidung der Symptome mit COVID-19.

Wie bei COVID-19 können Schutzmaßnahmen das Risiko von durch Zecken übertragenen Krankheiten erheblich verringern. Tragen Sie keine lange Ärmel und lange Hosen, sondern suchen sie sich alle 30 Minuten ab und verwenden Sie ein Abwehrmittel, wenn Sie sich in der Natur befinden. Tragen sie auch im Sommer hohe Gummistiefel und sprühen auch diese mit einem Repellens ein. Es gibt auch Kleidung, die mit Zecken abwehrenden Stoffen imprägniert sind, insbesonderen, wenn Sie beruflich im Freien arbeiten. Überprüfen Sie sich und ihre Familie täglich gründlich auf Zecken, wenn Sie nach Hause kommen. Insbesondere im Bereich von Körperfalten, wo die Haut dünner ist, sollten sie, ggf. mit einer Lupe, nach Zecken suchen. Kniekehlen, Leisten- und Genitalregion, Achselhöhlen und der Kopfbereich sind besonders zu beachtende Regionen.


Zecke schnell entfernen

Eine Zecke möglichst schnell und schonend entfernen, z.B. mit einem Zeckenhaken, der durch eine Drehbewegung die Zecke leicht entfernt. Zeckenkarten und Pinzetten führen häufiger dazu, dass der Stechapparat abreißt und in der Haut verbleibt.


Zecke untersuchen

Ob sie eine Zecke auf Erreger untersuchen lassen möchten, bleibt Ihnen überlassen (keine Kassenleistung). Eine Therapieentscheidung sollte nicht von dem Ergebnis der Zeckenuntersuchung abhängig gemacht werden.

Es ist wichtig, sich der möglichen Zeckenexposition bewusst zu sein, wenn Sie Zeit im Freien, auch im Garten und in Parks verbringen, aber die Angst vor Zecken sollte die Menschen nicht davon abhalten, die Natur zu genießen.