Vitamine





Die Vitamine in Kurz-Portraits

Vitamin A
Vitamin A sollte nicht höherdosiert eingenommen werden. Gerade in der Schwangerschaft und Stillzeit verbieten sich höherdosierte Präparate. Es kann zu Netzhautschäden und Lebererkrankungen kommen, da das Vitamin A als fettlöslicher Stoff eingelagert wird. Sinnvoll ist das Essen von Mohrrüben, die einen hohen Provitamin-A-Anteil haben.
Vitamin-B-Komplex
Mit B-Vitaminen besser denken und sprechen
B-Vitamine werden schon lange mit einigen Formen des körperlichen und geistigen Wohlbefindens in Verbindung gebracht. Nun konnten australische Forscher nachweisen, dass Vitamin B auch einen positiven Einfluss auf das Erinnerungs- und Sprachvermögen hat. Das Untersuchungsteam führte eine klinische Studie mit den Vitaminen B-12 und B-6 an weiblichen Probanden aus verschiedenen Altersgruppen durch. "Wir fanden heraus, dass B-12 das Gedächtnis und Planungsvermögen stärkt, B-6 dagegen die sprachlichen Fähigkeiten." Bekannt war bisher nur, dass sich bestimmte Nahrungsmittel über das zentrale Nervensystem direkt auf die kognitiven Fähigkeiten insbesondere alter Menschen auswirken. Dies gilt nun für alle Altersgruppen. Das erfreuliche für den Verbraucher: B-Vitamine finden sich in vielen Nahrungsmitteln - etwa in Leber und Niere sowie in Gemüse-, Milch- und Vollkornprodukten. Jedoch sind einige dieser Lebensmittel mit anderen Stoffen belastet (Cholesterin, Pflanzenschutzmittel, usw.), sodass ein reichlicher Verzehr von vielen Menschen abgelehnt wird. Empfehlenswerter ist die regelmäßige Einnahme von Präparaten, die eine Mindestzufuhr garantieren, auf der anderen Seite eine Überversorgung ausschließen.

Folgende B-Vitamine wirken zusammen und sollten also als Komplex eingenommen werden.
B1 (Thiamin, Aneurin): Neurotropes d.h.auf das Nervensystem wirkendes Vitamin, als Coenzym am Energie-, Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel beteiligt. Raucher, Frauen (Pille) und Alkoholiker haben hohen Bedarf. Mangel führt zu Vergeßlichkeit, evtl. zur Demenz.
B2 (Riboflavin): B2 ist an der Energieproduktion in den Körperzellen und am Abbau von Kohlehydraten, Fetten und Eiweißen beteiligt. Unentbehrlich bei Streß, für Sportler. B2 ist Coenzym für ca. 60 Enzyme. Mangel ist häufig, vor allem bei älteren Menschen.
B3 (Niacin): B3 ist als Coenzym an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es erweitert die Blutgefäße, hilft bei Migräne, senkt den Cholesterinspiegel. Niacin kann auch aus der Aminosäure Tryptophan vom Körper gebildet werden. Niacin wirkt günstig bei erhöhtem Lipoprotein-(a).
B5 (Pantothensäure): B5 ist Bestandteil des Coenzym A und spielt damit eine Hauptrolle im Stoffwechsel. B5 ist für Schleimhäute bedeutsam, wirkt antientzündlich (Atemwege, Gelenke), bekämpft Infektionen durch Unterstützung des Immunsystems.
B6 (Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin): B6 ist bedeutsam für das Bindegewebe, wirkt gegen Dermatitis, Nervosität, Leber- und Nierenerkrankungen, Tumore. Erhöhter Bedarf bei Medikamenteneinnahme, Alkoholkonsumund hoher Proteinzufuhr.
B12 (Cobalamin): B12 ist der einzige Biostoff, der Kobalt enthält. B12 kommt in Pflanzen nicht vor! Der Körper besitzt einen 5-Jahresvorrat. B12 hat eine Funktion bei der Zellreifung, im Nervensystem und bei der Blutbildung. B12 unterliegt einem Komplizierten Resorptionsmechanismus: es benötigt den im Magen produzierten Intrinsic-factor, mit dem es einen Komplex bildet. Nur dieser Komplex kann vom Darm aufgenommen werden. Und hier beginnt das Problem: einen Mangel haben viele Menschen wegen einer chronischen Gastritis (Magenschleimhautentzündung), die von vielen nicht bemerkt wird und die nur histologisch diagnostiziert werden kann (Magenspiegelung, feingewebliche Untersuchung). Ein chronischer B12-Mangel führt aber zu diversen Erkrankungen.
1.Die Vergrößerung der roten Blutkörperchen (über 90 fl = Femtoliter) beeinträchtigt zwar nicht die Funktion der Sauerstoffträger, ist aber ein indirektes Zeichen für ein den ganzen Körper betreffendes Defizit (auch evtl. an Folsäure).
2.Nervenschäden und Depressionen. Durch jahrelangen B12-Mangel kommt es zu degenerativen Erkrankungen der langen Nervenbahnen und zu Depressionen und schließlich zur Demenz.
3.Homocysteinerhöhungen, die wiederum das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko deutlich erhöhen. So kann eine leichte Erhöhung des Homocysteins schon bedeuten, dass sich alleine dadurch das Infarktrisiko verdoppelt.

Folsäure: Folsäure wirkt im Gehirn und im Nervensystem und ist Bestandteil der Rückenmarksflüssigkeit. Folsäure ist mit B12 und Methionin für die Psyche wichtig. Folsäure baut zusammen mit B6 und B12 Homocystein zu Methionin ab. Homocystein ist nach neuen Forschungsergebnissen für die Arteriosklerose (Herzinfarktgefahr) mitverantwortlich. Folsäuremangel ist weit verbreitet.
Biotin: Biotin spielt beim Kohlehydratstoffwechsel eine Rolle, arbeitet mit dem Insulin zusammen. Bedeutsam für Diabetiker. Der Stoff AVIDIN (im rohen Eiklar) zerstört Biotin. Bestimmte Dermatitisformen sprechen auf Biotin gut an.Nagel- und Haarwachstumsstörungen können durch Biotin verbessert werden.

Vitamin C
Vitamin C (=Ascorbinsäure) ist wichtig für die Bildung von Kollagen, einem Gerüstbaustein der Haut, der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes. Vitamin C spielt somit auch eine große Rolle bei der Wundheilung, der Narbenbildung und dem Körperwachstum. Es stärkt das Bindegewebe und die Knochen. Ascorbinsäure ist Bestandteil zahlreicher Enzyme und damit unerläßlich für den Ablauf vieler Stoffwechselprozesse. Vitamin C ist als wichtiges Antioxidans notwendig für den Zellschutz und die Bekämpfung freier Radikaler. Vitamin C verhindert, dass im Körper krebsauslösende Stoffe entstehen, es entgiftet Schadstoffe.
Vitamin C aktiviert das Immunsystem, schützt also vor Infektionen, wie Erkältungen und hilft, die Folgen von Infektionen zu bekämpfen. Eine besonders intensive Wirkung lässt sich durch die Infusion von 7500mg Ascorbinsäure erzielen. Es wird in der Sportmedizin (Fußballnationalmannschaft) und in der Praxis vieler Ärzte und Heilpraktiker (Immunaktivator) eingesetzt. Es wirkt als natürliches Antiallergikum, fördert die Aufnahme von Eisen, wodurch das Ablagern von Blei und Cadmium verringert wird. Außerdem werden durch seine antioxidative Wirkung andere Stoffe wie Glutathion vor Oxidation geschützt.
Ein schwerer Vitamin C-Mangel verursacht Skorbut (starkes Zahnfleischbluten, Blutungen in der Muskulatur u.a.), der früher bei langen Schiffsreisen durch den Mangel an frischem Gemüse und Obst besonders häufig auftrat und vielen hundert Seeleuten das Leben kostete.
Der deutsche Forscher Dr. Matthias Rath hat nachgewiesen, dass ein Mangel dieses Vitamins die meisten Herz-Kreislaufprobleme verursacht, vor allem die Arteiosklerose. Diskutiert wird auch, ob Vitamin C durch das Abfangen schädlicher Sauerstoffradikale die Entstehung von Tumoren hemmen kann. Die öffentlich empfohlene Tagesdosis von 75mg ist nach Rath, wie auch seinem Vorgänger, dem zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling, mindestens um den Faktor 10 zu niedrig. Die Weltgesundheitsorganisation und viele nationale Gesundheitsinstitute überarbeiten derzeit Ihre Empfehlungen für den Tagesbedarf. Da die höheren Einnahmeempfehlungen nur mit großer Mühe durch Lebensmittel zu decken sind, empfehlen wir die Zufuhr von Vitamin C in Form von Pulver oder Tabletten. Insbesondere das lipophilere (fettlöslichere) veresterte Vitamin C (Ester-C) ist sehr gut magenverträglich und kann in größeren Mengen gefahrlos eingenommen werden. Wir empfehlen die Zufuhr von 500mg Ester-C für Kinder ab dem Schulalter. Erwachsene sollten mindestens 1000mg zu sich nehmen. Ester-C hat den Vorteil der Einmaldosierung.

Folgende Mengen enthalten ca.1000mg Vitamin C: Erdbeere frisch 1600 g, Kiwi frisch 1500 g,Orange frisch 2000 g, Broccoli gegart 1600 g, Kohlrabi 1600 g, Paprika rot 750 g. Diese Mengen müssten also täglich gegessen werden...

Vitamin E
Vitamin E gehört wie die Vitamine A und C zu den Antioxidantien. Es schützt die Zellen vor freien Radikalen, ebenso verhindert es die Oxidation (das Ranzigwerden) von Fetten. Die Sauerstoffversorgung des Gewebes wird verbessert und die Fließeigenschaft des Blutes erhöht. So kann Vitamin E evtl. sogar vor dem Herzinfarkt schützen. Durch seine antioxidative Wirkung soll es vorbeugen vor:Krebs, Arteriosklerose und Herzinfarkt. Es wird naturheilkundlich in der Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen eingesetzt.
Die Aufgaben von Vitamin E sind:
-Fördert die Immunantwort
-Regulation der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
-Verbesserung der Sauerstoffversorgung im Gewebe
-Schutz der Zellmembranen und Hormone
-Schutz vor Zahnfleischerkrankungen
-Entzündungshemmung (Rheuma)
-Schutz der Gelenke
-Schutz vor bestimmten Krebserkrankungen
Vitamin E gilt als eines der wichtigsten Anioxidantien (Radikalfänger). Es wird in die Membran aller Zellen eingebaut, fängt Sauerstoffradikale ab und wird dabei selbst oxidiert (es muß daher ständig ersetzt bzw. durch Vitamin C regeneriert werden). Es verhindert dadurch die Oxidation mehrfach ungesättigter Fettsäuren der Membranlipide. Als Co-Faktor bei bestimmten enzymatischen Reaktionen ist es beteiligt. Beim Abbau von Phospholipiden über die Arachidonsäure zu Prostaglandinen es wirkt entzündungshemmend (Rheuma). Es wirkt fertilitätssteigernd (Fruchtbarkeit) senkt das Koronarrisiko (wirkt der Oxidation von LDL, dem schlechten Cholesterin, entgegen), hat Einfluß auf die Thrombozytenaggregation, den Stoffwechsel von Nukleinsäuren (den Bausteinen der DNS), Aminosäuren und Fettsäuren, hat Einfluß bei Leber-, Lungen- und Hautkrankheiten; es fördert die Immunantwort wirkt vermutlich prophylaktisch gegen Tumore.
Ohne Vitamin E (Tocopherol) würden wir "rosten" wie altes Eisen. Jede unserer Zellmembranen ist durch Tocopherol vor Oxidation geschützt. Deshalb kann es im Zusammenwirken mit anderen Vitalstoffen (Vitamin A, C, dem Spurenelement Selen) schwere Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt vemindern. Ganz wichtig ist Vitamin E für die Funktion der Blutgefäße (gegen Arteriosklerose), der Muskeln und der Fortpflanzungsorgane.
Es verlangsamt - auch zusammen mit Vitamin C - den Alterungsprozeß der Haut. Bei Mangel sind die ersten Warnzeichen: Sehschwäche, welke Haut, Müdigkeit, Entzündungen im Verdauungstrakt, Unfruchtbarkeit, Herzkrankheiten, Altersflecken, nervöse Reizbarkeit.

Vitamin E kommt reichlich vor in: pflanzlichen Ölen und Fetten von Weizenkeimen und Sonnenblumen, Nüssen, Avocados, Erbsen, Karotten. Auch hier sind die empfohlenen Mengen häufig nicht über die Kost erreichbar. Es schützt und steigert die Wirkung besonders anderer fettlöslicher Vitamine, verlangsamt das Altern, schützt die roten Blutkörperchen, verhindert Blutgerinnsel, pflegt gesunde Muskeln und Nerven, stärkt die Kapillarwände und ist gut für Haut, Haare und Schleimhäute. Es verbessert die Durchblutung, ist notwendig für die Gewebereparatur und nützlich in der Behandlung von PMS ( prämenstruelles Syndrom ). Studien ( z.B. Cambridge University ) fanden heraus, dass Zugaben an natürlichem Vitamin E das Risiko für das Erkranken der Herzkranzgefäße um 77% (!) senkt. Nur natürliches Vitamin E enthält die biologisch aktiven Isomere. Eigentlich ist natürliches Vitamin E eine Familie aus 8 verwandten Molekülen.
Neuere Untersuchungen von Studien belegen jedoch keinen eindeutigen Vorteil. Somit muß jeder selber entscheiden, ob er eine zusätzliche Vitamin-E-Versorgung wünscht oder nicht. (Viele Wissenschaftler nehmen Vitamine in Tablettenform zu sich).
Cholesterin und Vitamin E
Über den Cholesterinspiegel, seine Auswirkungen und seine Beeinflussung wird seit Jahren heftig und kontrovers diskutiert. Dabei spielen die Interessen der Hersteller von Margarine oder sog. Lipidsenker (Medikamente, die die Blutfettwerte absenken) keine geringe Rolle. Dennoch gelten einige Erkenntnisse mittlerweile als gesichert: Zu hohe Cholesterinwerte begünstigen Arteriosklerose und erhöhen damit das Risoko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei der Beurteilung eines zu hohen Cholesterinspiegels reicht die Nennung des Gesamtcholesterins nicht aus. Vielmehr muß die Höhe des "guten" Cholesterins, des HDL und des "schlechten" Cholesterins LDL berücksichtigt werden. Dabei gilt: je niedriger das LDL und je höher das HDL, desto besser. Es hat sich gezeigt, daß der Cholesterinspiegel durch diätetische Maßnahmen deutlich beeinflußt werden kann. Eine Absenkung des Cholesterins um bis zu 30% ist möglich.
Die University oft Texas, Dallas, führte eine Doppelblindstudie durch. Die Hälfte der Probanden bekam Placebos, die andere Hälfte 800 I. E. Vitamin E täglich. Das Ergebnis nach drei Monaten: In der Gruppe, die Vitamin E bekam, dauerte es doppelt solange, bis LDL-Partikel oxidierten, wie in der Vergleichsgruppe. Bereits frühere Studien hatten gezeigt, daß Vitamin E sich mit LDL-Partikeln verbindet und diese davor schützt, "ranzig" zu werden. Derartige ranzige, also oxidierte Teilchen lagern sich in sogenannten Plaque in der Arterienwand (Muskularis) ein und führen zur Arteriosklerose, den krankhaft verengten Arterien. Solange genügend Vitamin E vorhanden ist, bleibt das LDL harmlos. Eine Studie der Harvard University mit 40.000 Teilnehmern ergab eine Reduzierung der Herzerkrankungen um 37 Prozent bei den Probanden, die regelmäßig Vitamin E substituierten. In Albuquerque, New Mexiko ergaben die Nachsorgeuntersuchungen an Patienten mit koronarem Bypass an 162 Männern im Alter zwischen 40 und 59 Jahren, daß diejenigen die mehr als 100 I.E. Vitamin E täglich einnahmen, signifikant weniger neue Einlagerungen an arterieller Plaque aufwiesen, als die Kontrollgruppe. " Mehrere Studien zeigen, daß eine zusätzliche Gabe von Vitamin E vor Herzerkrankungen schützt. Dennoch ist es zu früh, eine spezielle Empfehlung herauszugeben " sagt Professor Frey, Leiter der Studie in Harvard, " aber ich weiß, daß nach Veröffentlichung unserer Studie viele Ärzte begannen, regelmäßig Vitamin E zu nehmen. " Er fügte hinzu: " Es ist eigentlich eine paradoxe Situation, daß offensichtlich viele Ärzte selbst Vitamin E nehmen, aber es nicht Ihren Patienten empfehlen wollen. "

Wichtig auch für Sportler: Vitamin E Schützt die Gelenke und wirkt entzündungshemmend.

Rheuma und Vitamin E
Man könnte Vitamin E auch den Schutzpatron der Gelenke nennen. Wie man weiss, stoppt Vitamin E die gelenkzerstörenden freien Radikale und hält die Hand schützend über die Knorpelstoffe. Viele Rheumatiker haben im Zusammenhang mit entzündlichen Gelenkerkrankungen schon von Vitamin E gehört und gelesen. Tatsächlich hat sich der Radikalefänger Vitamin E mittlerweile bei Entzündungen (vorzugsweise bei rheumatoider Arthritis = chronische Polyarthritis = cP) bestens bewährt. Denn bei entzündlichen Prozessen werden freie Radikale gebildet - aggressive kleine Zerstörer, die auch dem entzündeten Gelenk unaufhörlich zusetzen. Sie schädigen dort wichtige Gerüstsubstanzen, wie Kollagene und Proteoglykane und verstärken dadurch den Gelenkverschleiss. Die zur Ernährung des Knorpels notwendige Gelenkschmiere leidet ebenfalls unter diesen Angreifern; sie verliert an Qualität. Damit tragen freie Radikale grundlegend zu einer Verschlechterung der Gelenksituation und Beweglichkeit bei. Vitamin E verhindert diesen gelenkzerstörenden Vorgang, indem es die freien Radikale abfängt und dadurch die Knorpelsubstanzen vor dem schädlichen Angriff schützt. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Vitamin-E-Teilchen bei aktiven Krankheitsschüben alle Hände voll zu tun haben. Da wir dieses Schutzvitamin nicht selbst bilden können, sind wir darauf angewiesen, uns mit ausreichenden Mengen zu versorgen. Das klappt über die Nahrungsaufnahme allein nicht in dem Mass, wie es gerade bei Gelenkentzündungen erforderlich ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass in der Gelenkflüssigkeit von Personen mit Gelenkbeschwerden häufig ein Mangel an Vitamin E festgestellt werden kann. Vitamin E ist mit Sicherheit eine gute therapeutische Ergänzung bei entzündlichen Gelenkerkrankungen. Es schützt nicht nur die Gelenke vor den radikalbedingten Schäden, sondern hat zusätzlich auch noch entzündungshemmende Eigenschaften. Dennoch kann es die Knorpelsubstanzen Glucosamin und Chondroitinsulfat nicht ersetzen. Das bedeutet, dass Vitamin E ergänzend, aber nicht ersatzweise angewandt werden kann.
Wirksamkeit von natürlichem Vitamin E bei rheumatischen Erkrankungen durch klinische Tests nachgewiesen In einer Arbeit der Professoren Noack und Pakdaman sind die Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Studien über natürliches Vitamin E zusammengefasst. Die folgenden Zitate sind Ausschnitte aus den Kapiteln «Hochdosiertes natürliebes Vitamin E - Ersatz für chemische Schmerzmittel», «Verträglichkeit von Vitamin E» und «Schlussfolgerung und Ausblick».
"In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass hochdosiertes Vitamin E bei der Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sehr gute Erfolge erzielt..."
Vitamin E bei Arthrosen "Nach einer 6-wöchigen Behandlung mit täglich 400 1.E. Vitamin E wurde bei den Patienten (n=56) mit aktivierten Hüft- und Kniearthrosen eine Besserung aller klinischen Parameter wie Ruhe-, Druck- und Bewegungsschmerz evaluiert"
Vitamin E bei chronischer Polyarthritis "In der Gruppe besserten sich diese rheumatologischen Befunde signifikant... Die Responderrate lag bei 81 %"
Vitamin E bei aktivierter Arthrose "In der Behandlungsgruppe (n=53) war neben der signifikanten Besserung von Druck-, Ruhe- und Bewegungsschmerz eine signifikante Abnahme des Kniegelenkumfanges, eine Zunahme der Gelenkbeweglichkeit wie auch eine Verbesserung der Gehzeit zu verzeichnen. Die Ergebnisse dieser Studie machen die analgetische (schmerzlindernde) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Wirkung der hochdosierten Vitamin-E-Therapie deutlich"
Vitamin E bei Morbus Bechterew "Die Dauermedikation über 5 Jahre mit Vitamin E brachte sowohl objektiv nachweisbare Befundverbesserungen als auch subjektiv empfundene Erleichterungen mit sich. Bei über 50% der Patienten konnte auf einen Einsatz von Medikamenten verzichtet werden."
Aus dem Kapitel «Verträglichkeit von Vitamin E»: "Vitamin E mildert Schädigung der Magenschleimhaut. Im Gegensatz zu NSAR (= Nichtsteroidale Antirheumatika = chemische Schmerzmittel, die kein Kortison enthalten) besitzt Vitamin E eine ausgezeichnete Verträglichkeit. Vitamin E ist äusserst magenfreundlich und vermag sogar die durch Gabe von NSAR bereits entstandenen Schäden (z.B. Magenschleimhautentzündung) zu regenerieren".

Allgemein lässt sich feststellen, dass in der Literatur bisher keine Nebenwirkungen bekannt geworden sind, die man auf die Gabe von Vitamin E zurückführen könnte. Auch bei hohen Dosierungen (bis 3200 1.E./Tag) und in der Langzeittherapie wurden bei der Gabe von Vitamin E bisher keine nennenswerten Begleiterscheinungen beobachtet.
Kapitel «Schlussfolgerung und Ausblick»: Der antiphlogistische (entzündungshemmende) und analgetische (schmerzstillende) Effekt von hochdosiertem Vitamin E bei rheumatischen Erkrankungen wurde durch zahlreiche Studien belegt. D-alpha-Tocopherol wirkt als Radikalfänger bei entzündlichen Prozessen im Bewegungsapparat, z.B. bei der überschiessenden Phagozytose (Aktivität der weißen Blutkörperchen) sowie im Arachidonsäure-Metabolismus und schützt so vor dem schädlichen Einfluss der hochaggressiven Sauerstoffradikale. Die rheumatischen Symptome Schwellung und Schmerz werden deutlich gebessert, die Einschränkungen der Bewegungsfunktion vermindert.
Bei der Vitamin-E-Therapie sollte vorzugsweise das aus Pflanzenölen gewonnene natürliche Vitamin E D-alpha-Tocopherol verabreicht werden. Es verfügt über die höchste biologische Aktivität, da es vom menschlichen Körper bevorzugt aufgenommen und direkt resorbiert wird. Es steht den Zellen also direkt zur Verfügung und muss nicht erst transformiert werden wie das synthetisch hergestellte Vitamin E (DL-alpha-Tocopherolacetat). Auf diese Weise ist eine schnelle Hilfe für entzündete Körperregionen gewährleistet. Vitamin E ist auch in hohen Dosierungen sehr gut verträglich und lässt keine Nebenwirkungen erkennen. Eine Vitamin-E-Therapie ist daher bei allen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zu empfehlen. In Kombination mit anderen Antiphlogistika, z.B. NSAR kann die hochdosierte Gabe von D-alpha-Tocopherol zur Einsparung dieser Schmerzmittel beitragen und so als Adjuvanztherapie besonders wertvoll sein. Liegen Kontraindikationen für eine NSAR-Therapie vor oder überwiegen die Nebenwirkungen einer solchen Behandlung, dann ist natürliches Vitamin E das Mittel der Wahl. (Aus dem Heft der IG Rheuma, Schweiz)

Wozu brauchen wir Folsäure? Das Vitamin Folsäure hat in letzter Zeit in zweierlei Hinsicht von sich Reden gemacht. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, daß eine mangelhafte Versorgung mit Folsäure sowohl mit der gefürchteten Gefäßkrankheit Arteriosklerose als auch mit Komplikationen in der frühen Schwangerschaft (Spina bifida = offener Rücken) in Zusammenhang gebracht werden kann. Grund genug, um einmal die Folsäure und ihre Wirkungsweise genauer unter die Lupe zu nehmen. Im folgenden Beitrag erläutert Diplom-Ökotrophologin Susanne Ahrndt, was es mit diesem Vitamin auf sich hat. Folsäure wurde 1930 entdeckt. Es handelt sich um ein wasserlösliches Vitamin, das wie Riboflavin, Niacin, Panthothensäure und Vitamin B 12 zur Gruppe der B-Vitamine gehört. Folsäure ist äußerst empfindlich gegen Hitze, Licht, Sauerstoff, Säuren und Laugen. Folsäure hat im Körper eine Reihe von wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Sie ist notwendig für die Blutbildung, für gesunde Schleimhäute und zur Steigerung der Abwehrkräfte. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Nukleinsäuren, den chemischen Trägern der Erbinformationen, sowie im Stoffwechsel von Aminosäuren, den Bausteinen der Eiweiße. Somit ist sie unentbehrlich für die Vorgänge der Zellteilung und der Zellneubildung. Eine hohe Zellteilungsrate weisen die Blutzellen auf. Deshalb kann in Folge eines Folsäuremangel die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen gestört sein. Leitsymptom eines Folsäuremangels ist eine bestimmte Form von Blutarmut (= macrozytäre Anämie). Ein Mangel kann sich auch durch Schleimhautveränderungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts bemerkbar machen.

Folsäure senkt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Folsäure beeinflusst zusammen mit Vitamin B2, B6 und Vitamin B12 den Homocysteinspiegel im Blut. Homocystein kommt in unserer Nahrung nicht vor. Vielmehr entsteht es als Zwischenprodukt im Aminosäurestoffwechsel aus der lebenswichtigen Aminosäure Methionin. Da Homocystein für den Körper giftig ist, muß es schnell wieder abgebaut werden. Doch dazu sind die genannten Vitamine notwendig. Neuere Untersuchungen zeigen, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut häufig auf eine unzureichende Versorgung von Folsäure, Vitamin B2, B6 und B12 zurückzuführen ist. Homocystein fördert die Bildung des LDL-Cholesterins, des wegen seiner schädigenden Wirkung auf die Blutgefäße schlechten Cholesterinanteils. Es ist auch möglich, dass das Homocystein die Gefäßwand direkt schädigt. Noch ist aber der Mechanismus der gefäßschädigenden Wirkung des Homocysteins nicht vollständig erforscht. Auf jeden Fall wird heute ein erhöhter Homocysteinspiegel neben Diabetes, Übergewicht oder zu hohen Fett- und Cholesterinwerten im Blut als eigenständiger Risikofakter für die koronare Herzkrankheit und den Schlaganfall betrachtet. Denn bei gesunden Menschen liegt Homocystein nur in geringen Mengen im Blut vor. Dagegen ist die Homocysteinkonzentration bei quasi jedem Menschen erhöht, der an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder peripherer arterieller Verschlußkrankheit (Verschluß einer Beinarterie) erkrankt ist. Mit hohen Dosen an Vitamin B2, B6, B12 und Folsäure, die die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) um ein Mehrfaches überstiegen, konnten erhöhte Homocysteinwerte im Blut gesenkt werden. Jetzt wird untersucht, welche minimalen Mengen an Vitamin B6, B12 und Folsäure zugeführt werden müssen, um den Homocysteinspiegel zu beeinflussen. Es konnte bereits gezeigt werden, daß bei gesunden Versuchpersonen mit normalen Vitaminkonzentrationen im Blut, die zusätzlich die Vitamine B2, B6, B12 und Folsäure in der Höhe der Empfehlungen der DGE bekamen, der Homocysteinspiegel gesenkt werden kann. Den größten Einfluß auf die Senkung des Homocysteinspiegel hat offensichtlich die Folsäure.
Wichtig ist die Rolle der Magenschleimhaut. Denn bei ausreichender Folsäuregabe kommt es zu einem Magel an Vitamin B12, wenn die Magenschleimhaut wegen einer Entzündung zu wenig Intrinsic factor bildet. Dieser Intrinsic factor bildet mit B12 einen Komplex, der allein nur von dem Darm aufgenommen werden kann. Fehlt der Faktor, wird B12 nicht resorbiert. die Folgen sind fatal:
Neben dem erhöhten Risiko für Herzinfarkte durch das Homocystein (Zielwert: unter 9 µmol/l), treten Demenzerkrankungen, Thrombosen und Schlaganfälle auf. So konnte eine Risikostatefizierung vorgenommen werden: Das Sterblichkeitsrisiko liegt bei 1.8 bei Werten zwischen 9 und 14.9 µmol/l; zwischen 15 und 19.9 steigt das Risiko auf das 2.8-fache und über 20 µmol findet man ein 4.5- fach erhöhtes Gefäßrisiko für zum tode führende Erkrankungen.
Somit könnte man schließen, dass das Homocystein ein mindestens genauso gefährlicher Risikofaktor, wie das Cholesterin ist.

In der Schwangerschaft erhöhter Bedarf
In der Schwangerschaft ist der Folsäurebedarf deutlich erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in ihren Nährwertempfehlungen von 1991 Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von Folsäure von 0,15 mg (= 0,3 mg Gesamtfolat). Schwangeren Frauen wird etwa die doppelte Menge empfohlen. Man spricht von Gesamtfolat, weil das Vitamin in der Nahrung sowohl als freie Folsäure als auch in gebundener Form enthalten ist. Bei der Empfehlung ist berücksichtigt, daß die gebundene Folsäure schlechter vom Körper aufgenommen wird. Es ist jedoch sehr schwierig die erhöhten Aufnahmemengen in der Schwangerschaft mit der Nahrung zu erreichen. Nur weniger als 10 % der schwangeren Frauen gelingt es, die mit der Ernährung empfohlenen Werte einzuhalten. Wie wichtig jedoch eine optimale Versorgung mit dem Vitamin in der Schwangerschaft, ja sogar schon vor Beginn einer Schwangerschaft ist, zeigen Untersuchungsergebnisse der jüngsten Vergangenheit. Danach wird eine mangelhafte Folsäureversorgung der Mutter mit einem gehäuften Auftreten von Fehlgeburten und mit einem erhöhten Risiko für Lippen- und Gaumenspalten sowie für Neuralrohrdefekten wie eine Spina Bifida (= offener Rücken) beim Kind in Zusammenhang gebracht. Studien haben gezeigt, daß bei Müttern, die bereits ein Kind mit einer Spina bifida geboren haben, das Wiederholungsrisiko durch Zugabe von Folsäure um 70 Prozent gesenkt werden konnte. Allerdings sind nur 5 Prozent aller Neuralrohrdefekte tatsächlich Wiederholungsfälle. Deshalb stellt sich die Frage, ob man nicht grundsätzlich vorsorgen sollte. Da sich die Neuralrinne beim Kind bereits zwischen dem 23. und 28. Tag schließt, - zu einem Zeitpunkt, an dem Frauen meistens noch garnicht wissen, daß ein Baby unterwegs ist - wird heute allgemein Frauen mit Kinderwunsch geraten, auf eine ausreichende Folsäureversorgung zu achten. Verschiedene deutsche Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfehlen, um den Zeitpunkt der Empfängnis herum zusätzlich 0,4 mg Folsäure zur Nahrung aufzunehmen. Ohne zusätzliches Präparat ist dies aber kaum zu erreichen. Es gibt jedoch ein Monosubstanz präparat auf dem Mark, das genau dieser Empfehlung entspricht. Frauen, die sich ein Baby wünschen, sollten einmal ihren Arzt auf die Vorbeugung mit Folsäure ansprechen. Übrigens braucht man bei den empfohlenen Mengen keine Angst vor einer Überdosierung zu haben. Folsäure ist wie schon erwähnt ein wasserlösliches Vitamin und wird relativ schnell mit dem Urin wieder ausgeschieden. Es gibt also Gründe genug, um auf eine optimale Versorgung mit Folsäure zu achten. Doch wie läßt sich der Folsäurebedarf durch die Ernährung decken? Folsäure ist in allen grünen Blattgemüsen enthalten. Das zeigt auch schon der Name des Vitamins. Denn Folsäure leitet sich vom lateinischen »folium«, das auf deutsch Blatt heißt, ab. Reichlich Folsäure liefern zum Beispiel Feldsalat und Spinat. Aber auch Kohlarten, wie Grünkohl, Rosenkohl oder Broccoli sind gute Folsäurelieferanten. Darüber hinaus gehören zu den folatreichen Lebensmitteln Brot und Backwaren aus Vollkornmehl, Weizenkeime und Sojabohnen. Auch Obst, Hühnereier, Milch und Milchprodukte leisten einen Beitrag zur Folsäureversorgung. Jedoch ist der Gehalt in Weichkäsearten wie Limburger oder Camenbert höher als im Hartkäse wie Allgäuer Emmentaler. Ein äußerst folatreiches Lebensmittel ist Rinderleber. Schon mit 30 Gramm Rinderleber läßt sich der Tagesbedarf an Folsäure decken. Folsäurereich sind auch Rindernieren. Allerdings sollten Leber und Nieren wegen des hohen Schwermetallgehalts nur gelegentlich gegessen werden. Und für Schwangere ist Leber als potente Folsäurequelle leider tabu. Denn das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin warnt wegen des hohen Vitamin-A-Gehalts während der Schwangerschaft vor dem Genuß von Leber aller Tierarten und empfiehlt auch beim Verzehr von leberhaltigen Produkten sehr zurückhaltend zu sein. Denn die Vitamin-A-Werte liegen so hoch, daß eine schädigende Wirkung für das werdende Kind mit Sicherheit nicht ausgeschlossen werden kann. Um Folsäureverluste zu vermeiden, ist es wichtig, daß die Mahlzeiten schonend zubereitet werden. Langes Erhitzen und Warmhalten sowie Wiederaufwärmen sollte man möglichst vermei den, weil dadurch besonders viel Folsäure zerstört wird. Aufgrund seiner hohen Wasserlöslichkeit ist es ratsam, Gemüse wasserarm zu garen und Salate nicht zu wässern.

Herzwunder Coenzym Q10
Coenzym Q10 ist eine körpereigene Substanz, die auch Ubichinon genannt wird. Sie wurde 1957 von dem amerikanischen Arzt Dr. Karl Folkers erforscht. Er erkannte auch als erster die entscheidende Wichtigkeit von Q10 für Zellatmung, Immunsystem und Energieproduktion. Die höchste Konzentration von Q10 wird im Herzmuskel gefunden. Heute weiß man, daß Herzkrankheiten durch Mangel an Q10 entstehen und durch entsprechende Gaben geheilt werden können. Nach der Veröffentlichung des Buches "Herzwunder" von Bliznakov ist das Coenzym Q10 auch bei uns in Deutschland bekannt geworden, sehr zu Recht, denn es handelt sich um einen für die Energieproduktion der Zellen und für die Herzleistung sehr wichtigen Nährstoff. Das Coenzym Q10 spielt im Zellstoffwechsel eine Rolle und ist unentbehrlich für ein kräftiges Immunsystem. Mangel, der vor allem bei altersbedingtem Nachlassen der körpereigenen Produktion von Q10 auftreten kann, äußert sich in Erkrankungen des Herzens und der Gefäße, Bluthochdruck, Diabetes oder auch Zahnbetterkrankungen. Vor allem die günstige Wirkung vom Q10 auf die Herzleistung ist wissenschaftlich nachgewiesen. In einer Studie von S.A. Mortensen mit Patienten, die an Herzinsuffizienz litten, zeigten sich so gute Erfolge, daß 8 von 12 Patienten, die auf Digitalis und Diuretika nicht ansprachen, eine deutliche Besserung verzeichneten, nachdem sie vier Wochen mit Tagesdosen von 100 mg Coenzym Q10 behandelt worden waren. Ähnlich günstige Resultate zeigten sich auch bei Herzrhythmusstörungen und bei Kardiomyopathien. Meist wird für die Nährstoff Therapie von Herzkranken die Behandlung mit Coenzym Q10 kombiniert mit anderen Nährstoffen, die sich bei Herzleiden bewährt haben. Dazu zählen vor allem L-Carnitin, Seefischöle (EPA/DHA), Magnesium, Bromelain und Knoblauch. Beim Zellstoffwechsel werden Kohlehydrate, Fett und Protein in chemische Energie umgewandelt. Diese "Energie-Fabrik" kann aber nur optimal arbeiten, wenn während des Stoffwechsels genügend Q 10 zur Verfügung steht. Sobald der Körper großer Belastung ausgesetzt ist, sind die Q10-Reserven schnell erschöpft und müssen erneut aufgefüllt werden. Rind- Hühner- und Schweinefleisch, Fisch und Eier, Nüsse und Broccoli sind die ergiebigsten natürlichen Quellen von Q10. Außerdem bildet unsere Leber auch einen Teil Q10, ab dem 35. Lebensjahr lässt diese Fähigkeit allmählich nach.

Parkinson: Coenzym Q10 kann Verlauf bremsen
Dallas/Bethesda (dpa) - Die häufig in Vitamin-Präparaten enthaltene Substanz Coenzym Q10 kann US-Forschern zufolge möglicherweise den Krankheitsverlauf von Parkinson verlangsamen. Mit einer täglichen Dosis von 1200 Milligramm Q10 behandelte Patienten hätten 44 Prozent geringere Einbußen bei ihren geistigen und motorischen Fähigkeiten gezeigt, berichten die Wissenschaftler um Clifford Shults von der Universität von Kalifornien (San Diego) im Fachblatt "Archives of Neurology" (Bd. 59, S. 1541). Allerdings seien bislang nur 80 Parkinson-Erkrankte in die Studie einbezogen worden, eine größere klinische Untersuchung müsse die Ergebnisse vor einer umfassenden Anwendung der Substanz absichern. Alle bisher bekannten Medikamente könnten Parkinson-Symptome nur abmildern, ihre Ausprägung aber nicht verlangsamen, teilten die US- Gesundheitsinstitute in Bethesda (Bundesstaat Maryland) mit, die die Studie unterstützt haben. Das Coenzym Q10 verbessere nach Meinung der Forscher die Funktion der so genannten Mitochondrien, der für die Energieversorgung zuständigen "Kraftwerke der Zellen". Vorangegangene Studien hatten gezeigt, dass Parkinson-Erkrankte in ihren Mitochondrien weniger Q10 als gesunde Menschen besitzen, und dass bei ihnen die Funktion dieser Zellbestandteile beeinträchtigt ist. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass Q10 die von Parkinson betroffenen Hirnbereiche vor Beschädigungen schützen kann. Shults hatte in seine Studie 80 in einem frühen Stadium an Parkinson erkrankten Patienten einbezogen, die 16 Monate lang in vier verschiedenen Gruppen behandelt wurden. Eine war mit einem wirkungslosen Placebo, zwei weitere mit niedrigen Q10-Dosen (300 und 600 Milligramm täglich) und eine mit 1200 Milligramm Q10 täglich behandelt worden. Da diese Dosis die beste Wirkung bei ebenso geringen Nebenwirkungen zeigte, ist nun die Behandlung von weiteren Patienten mit noch höheren Q10-Mengen geplant. In Deutschland gibt es nach Expertenschätzungen etwa 250 000 Parkinson-Patienten. Quelle: Netdoktor.de vom 14.10.2002